
An der grossen Jahreskonferenz Ignite gab Microsoft rund 70 Neuankündigungen bekannt. Das Gewicht liegt stark auf KI-Agenten, wie der Blick auf die wichtigsten News zeigt: Diverse neue Agents in Microsoft 365 und Azure, Agent-Fähigkeiten in Copilot Chat, ein komplett neues Kontroll- und Verwaltungspanel für die Agents namens «Agent 365» In diesem Blog fassen wir die wichtigsten 5 Neuigkeiten zusammen.
Microsoft schiebt die Agenten-Welle quer durch das gesamte Portfolio. Und zwar nicht als Add-on, sondern sozusagen als «neue Betriebsschicht der digitalen Arbeit».
In Microsoft 365 dringen Agents in alle Arbeitsbereiche vor: Outlook, Word, Excel, PowerPoint, Teams, Admin Center., Power Apps, Power BI… Agents übernehmen Routinearbeit, triggern Workflows und greifen direkt auf Unternehmenskontext zu. Anstatt einzelne Arbeitsschritte zu absolvieren, sollen diese neuen Agents mehrstufige Aufgaben eigenständig erledigen können.
In Azure entstehen die tieferen Bausteine: Modell-Hosting, Orchestrierung, Multi-Agent-Pattern, Integrationen über das Model Context Protocol. Azure wird damit zur Fabrik für unternehmensspezifische Agents.
Im Security-Bereich führt Microsoft Copilot neue Agenten ein, die Aufgaben in Entra ID, Microsoft Defender und Purview übernehmen. Dabei geht es um Echtzeitüberwachung, automatisierte Schwachstellenanalyse.
Von Drittanbietern können ebenfalls Agents erstellt und in die Arbeitsprozesse implementiert werden.
Kritischer Punkt: Je weiter Agents in Kernprozesse eingreifen, desto wichtiger werden Governance, Transparenz und klare Leitplanken. Unternehmen müssen entscheiden können, wo sie Autonomie zulassen und wo nicht. Daran hat Microsoft gedacht. Dazu gleich mehr.
Ab März 2026 sind folgende Copilot-Fähigkeiten im Preview verfügbar:
Copilot Chat in Outlook werde den gesamten Posteingang, den Kalender und die Meetings einer Nutzerin oder eines Nutzers inhaltlich verstehen, statt nur einzelne Mail-Threads. Damit lassen sich der Posteingang sortieren, Termine planen und vorbereiten sowie relevante Hinweise und Aufgaben aus Mails und Kalender ableiten.
Der Agent-Modus in Word, Excel und PowerPoint wird ebenfalls im Standardzugang verfügbar sein, wie Microsoft im Book of News schreibt. Nutzerinnen und Nutzer können schrittweise mit Copilot zusammenarbeiten, der mehrstufige Aufgaben ausführen kann und bei der Erstellung von Dokumenten, Tabellen und Präsentationen hilft. Im Copilot-Chat nutzt der Agent-Modus Webdaten und referenzierte Dateien, um Inhalte in den jeweiligen Apps zu erstellen und zu überarbeiten..

Hier findet ihr die offizielle Newsmeldung von Microsoft zu Agent 365
Agent 365 dient als zentrale Steuer- und Überwachungsschicht für alle KI-Agents, die in einem Unternehmen im Einsatz sind. Es ist der konsequente nächste Schritt, der auf die Agents-Welle folgen muss.
Ziel ist es, Ordnung in ein Umfeld zu bringen, das sich schnell ausweitet: verschiedene M365-Agents, Azure-Agents, Drittanbieter-Agents und selbst entwickelte Automationen arbeiten parallel. Agent 365 soll sichtbar und steuerbar machen, welche Agents existieren, welche Daten sie nutzen und wie sie sich verhalten.
Der Dienst wird direkt im Microsoft 365 Admin Center verfügbar sein. Administrations- und Security-Teams können Agenten dort erfassen, konfigurieren, beobachten und steuern. Damit wird die Verwaltung von Agents zu einem festen Bestandteil der bestehenden M365-Governance-Werkzeuge.
Work IQ ist die neue Wissensschicht hinter Copilot und den Agents. Sie soll nicht nur einzelne Dateien lesen, sondern verstehen, wie im Unternehmen gearbeitet wird: mit wem, an welchen Themen und in welchen Mustern. Work IQ nutzt dazu E-Mails, Dateien, Meetings, Chats sowie «Vorlieben und Gewohnheiten» der Mitarbeitenden, wie Microsoft sagt..
Dadurch kkann Copilot Zusammenhaenge erkennen und sinnvolle nächste Schritte vorschlagen, ohne dass man selbst alles erklären muss. Unternehmen können diese Wissensschicht auch per API nutzen, um eigene Agents zu entwickeln, die genau zu ihren Aufgaben und Prozessen passen.

Microsoft vereinfacht, wie Dynamics 365 mit KI-Agents zusammenarbeitet. Wie ein Sales Agent selbstständig ein Postfach überwacht, eingehende Bestellungen entgegennimmt und passende Verkaufszeilen mit Artikeln und korrekten Mengen für Offerten vorschlägt, habe ich kürzlich an einem Live-Webinar demonstriert.
Bisher war der MCP-Server (Model Context Protocol) ein starres System. Jetzt soll er flexibel werden, damit sich neue Funktionen leichter einbauen lassen. Zusätzlich kommt ein zweiter MCP-Server für Analysen dazu. Beide sind als Vorschau verfügbar..
Damit sollen Unternehmen ihre Finanz- und Lieferkettenprozesse schneller automatisieren können. Neue Aktionen sollen einfacher umgesetzt werden können und KI-Agents koennten ausserdem direkt mit echter Geschaeftslogik arbeiten, ohne dass Sicherheit oder Kontrolle verloren gehen.
Der neue Analyse-Server soll dafür sorgen, dass Agents auf einheitliche und verlässliche ERP-Daten zugreifen. So könnten sie Trends erkennen, Berichte erzeugen und diese Infos direkt in Copilot anzeigen.
Kurz: Dynamics 365 bekommt eine neue Verbindungsschicht, die Daten, Abläufe und Analysen zusammenbringt. Dadurch koennte ein ERP entstehen, das nicht nur Daten speichert, sondern selbst aktiv mitdenkt und handelt.