Der Generationenkonflikt im System: TikTok trifft auf 90er-Jahre-UX

Stellen Sie sich vor, ein digitaler Ureinwohner, der mit der intuitiven Wischgeste eines Smartphones aufgewachsen ist, trifft auf eine Benutzeroberfläche, die aussieht, als wäre sie zusammen mit Windows 95 entwickelt worden. Was nach einer amüsanten Anekdote klingt, ist in vielen Unternehmen die tägliche, frustrierende Realität. Die Generation Z, die bis 2030 rund 30% der weltweiten Arbeitskräfte ausmachen wird, betritt den Arbeitsmarkt mit klaren Erwartungen an Technologie – und Ihre veralteten ERP-Systeme erfüllen diese nicht. Das ist nicht nur ein IT-Problem; es ist ein strategisches Geschäftsrisiko, das Ihren Erfolg im „War for Talents“ massgeblich beeinflusst.

Das Kernproblem: Eine Kluft zwischen Erwartung und Realität

Die Frustration der Gen Z mit Enterprise-Software ist kein Zeichen von mangelnder Kompetenz. Im Gegenteil: Es ist das Ergebnis einer tiefen Kluft zwischen der hochentwickelten, benutzerzentrierten Technologie in ihrem Privatleben und den schwerfälligen, unintuitiven Systemen am Arbeitsplatz. Eine Studie von Salesforce zeigt, dass sich nur 32% der Gen-Z-Mitarbeiter ausreichend gerüstet fühlen, um die digitalen Werkzeuge an ihrem Arbeitsplatz zu nutzen. Dies liegt nicht daran, dass sie technisch unversiert sind; es liegt daran, dass Unternehmenssoftware oft nach völlig veralteten Prinzipien konzipiert ist.

Gen Z ist an mobile-first, personalisierte und nahtlose Erlebnisse gewöhnt. Ihre Apps „funktionieren einfach“. Im Gegensatz dazu präsentieren sich viele ERP-Systeme als Labyrinthe aus überladenen Menüs und umständlichen Prozessen. Daten aus dem Jahr 2025 bestätigen dieses Bild schonungslos:

ProblemkategorieBetroffene BenutzerHäufigste Beschwerde
Schlechte Navigation68%„Wichtige Module sind schwer zu finden“
Umständliches Dashboard-Design54%„Zu viele Klicks für einfache Aufgaben“
Mangelnde Personalisierung47%„Ich kann meine Ansicht nicht anpassen“
Langsame Systemleistung42%„Die Seiten laden zu lange“

Quelle: Angepasste Daten aus einer Analyse von MaxHR zu ERP-Benutzeroberflächen

Diese Mängel führen nicht nur zu Frustration, sondern kosten Unternehmen bares Geld durch längere Einarbeitungszeiten, höhere Fehlerquoten und eine generell niedrigere Produktivität.

Warum Ihr ERP zum Bremsklotz im „War for Talents“ wird

Der Kampf um die besten Talente wird nicht mehr nur über Gehalt und Firmenwagen entschieden. Die Qualität der digitalen Arbeitsumgebung ist zu einem entscheidenden Faktor geworden. Junge Talente erwarten eine technologische Ausstattung, die sie befähigt und nicht behindert. Ein Unternehmen, das seine Mitarbeiter zwingt, mit Software aus dem letzten Jahrtausend zu arbeiten, sendet eine klare Botschaft: Wir sind nicht zukunftsorientiert.

Für die Generation Z, die Wert auf Effizienz, Sinnhaftigkeit und eine ausgewogene Work-Life-Balance legt, ist ein veraltetes ERP-System mehr als nur ein Ärgernis – es ist ein Grund, dem Unternehmen den Rücken zu kehren. In der Schweiz erwägen 47% der Gen-Z-Mitarbeiter, ihre derzeitige Position innerhalb der nächsten sechs Monate zu verlassen. In einem solchen Umfeld kann eine schlechte User Experience der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Die Lösung: Moderne Interaktionsparadigmen für eine neue Arbeitswelt

Um die Generation Z zu gewinnen und zu halten, müssen Unternehmen ihre ERP-Strategie grundlegend überdenken. Es geht nicht um kosmetische Anpassungen, sondern um die Einführung moderner Interaktionsparadigmen, die den Erwartungen digitaler Nativer entsprechen:

  • Mobile-Only, nicht nur Mobile-First: Viele junge Mitarbeiter nutzen für ihre Arbeit fast ausschliesslich mobile Geräte. Ein modernes ERP muss auf dem Smartphone genauso leistungsfähig und intuitiv sein wie auf dem Desktop.
  • Radikale Vereinfachung und Personalisierung: Statt überladener „One-size-fits-all“-Dashboards benötigen Benutzer rollenbasierte Ansichten, die ihnen genau die Informationen und Werkzeuge an die Hand geben, die sie für ihre spezifischen Aufgaben benötigen.
  • KI-gestützte Navigation: Eine intelligente, globale Suche, die Benutzer sofort zu den benötigten Funktionen und Daten führt, ist heute keine Kür mehr, sondern Pflicht.
  • Authentizität und Barrierefreiheit: Gen Z erwartet eine klare, ehrliche Kommunikation und eine Software, die von Grund auf barrierefrei und inklusiv gestaltet ist.

Moderne ERP-Lösungen wie Microsoft Dynamics 365 Business Central gehen genau diesen Weg. Durch kontinuierliche Updates der Benutzeroberfläche, ein breites Portfolio an Schnittstellen für verschiedene Endgeräte und einen klaren Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und Leistung wird die Kluft zwischen Consumer-Tech und Business-Software geschlossen.

Fazit: Handeln Sie jetzt, bevor es zu spät ist

Die Abneigung der Generation Z gegenüber veralteten ERP-Systemen ist kein jugendlicher Eigensinn, sondern ein klares Signal für den dringenden Modernisierungsbedarf in der Unternehmens-IT. HR-Verantwortliche, Geschäftsführer und das Management müssen verstehen, dass die User Experience der eingesetzten Software zu einem kritischen Faktor für die Mitarbeiterbindung und die Zukunftsfähigkeit des gesamten Unternehmens geworden ist.

Ignorieren Sie diesen Weckruf, und Sie werden nicht nur die besten Talente an die Konkurrenz verlieren, sondern auch an Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit einbüssen. Es ist Zeit zu handeln. Ihr Unternehmen – und Ihre zukünftigen Mitarbeiter – werden es Ihnen danken.

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Autor Head Marketing, Business Development & Innovation bei redPoint AG

Michael Bechen

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