Was beschäftigt die Führungsebene in KMUs?

Führungskräfte von Schweizer KMUs werden von verschiedenen Faktoren bewegt, je nach Branche, Grösse und Standort des Unternehmens sowie der aktuellen wirtschaftlichen Situation Hier einige Faktoren, mit denen die C-Level heute beschäftigt sein dürften:

  • Die immer noch anhaltenden Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf das Geschäft, insbesondere in Bezug auf Umsatz, Lieferketten und Mitarbeitergesundheit und -sicherheit (long covid).
  • Die steigenden Anforderungen an KMU in Bezug auf Nachhaltigkeit, ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) und Corporate Social Responsibility.
  • Die Auswirkungen von Kriegen, Handelskonflikten und politischen Spannungen auf die internationalen Geschäftsbeziehungen.
  • Die zunehmende Digitalisierung und Technologisierung, die Chancen und Herausforderungen für Unternehmen in verschiedenen Branchen bietet.
  • Die Anforderungen an Führungskräfte, um eine starke Unternehmenskultur aufzubauen, Mitarbeitende zu motivieren und zu engagieren und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Was ist eine wertorientierte Führungskultur?

Eine werteorientierte Führungskultur bezieht sich auf eine Art der Führung, bei der Werte und Ethik im Mittelpunkt der Entscheidungsfindung und des Handelns stehen. Bei dieser Art der Führungskultur geht es darum, gemeinsame Werte und Prinzipien zu definieren und sicherzustellen, dass sie in allen Ebenen der Organisation gelebt werden.

Werte wie Integrität, Respekt, Verantwortung, Fairness und Nachhaltigkeit können Teil einer werteorientierten Führungskultur sein. Führungskräfte, die eine werteorientierte Kultur fördern, setzen klare Erwartungen hinsichtlich ethischen Verhaltens und handeln als Vorbilder, indem sie diese Werte selbst leben und in Entscheidungen und Handlungen berücksichtigen.

Eine werteorientierte Führungskultur kann dazu beitragen, dass Unternehmen ein positives Arbeitsumfeld schaffen, Mitarbeitermotivation und -engagement fördern, Kundenloyalität aufbauen und das Vertrauen der Öffentlichkeit gewinnen. Diese Art der Führung kann auch dazu beitragen, das Risiko von Fehlverhalten, Korruption und Rechtsverstösse zu verringern und eine langfristige und nachhaltige Entwicklung des Unternehmens fördern.

Wie reagieren KMUs auf die Digitalisierung und Technologisierung?

Als KMU können Sie auf die Digitalisierung  und Technologisierung auf verschiedene Weise reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Ihr Geschäft zu verbessern. Hier sind einige Vorschläge:

  • Analyse Ihrer Geschäftsprozesse: Eine der ersten Schritte, um Ihre Reaktion auf die Digitalisierung zu planen, ist eine Analyse Ihrer Geschäftsprozesse. Identifizieren Sie die Bereiche, in denen Technologie Ihre Effizienz und Produktivität verbessern könnte.
  • Investieren Sie in Technologie: Wenn Sie die Bereiche identifiziert haben, in denen Technologie Ihre Geschäftsprozesse verbessern kann, sollten Sie in geeignete Technologien investieren. Es kann sich um Tools  zur Automatisierung von Prozessen, Cloud-Software zur Datenspeicherung und -verarbeitung oder um Online-Plattformen zur Erweiterung der Reichweite handeln.
  • Schulung und Entwicklung: Es ist wichtig, dass Ihre Mitarbeitenden die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse haben, um die neuen Technologien effektiv zu nutzen. Schulungen und Workshops können dabei helfen, Ihre Mitarbeitenden auf den neusten Stand zu bringen.
  • Kundenbindung: Nutzen Sie Technologie und digitale Kanäle, um Ihre Kunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen. Dazu gehören beispielsweise die Nutzung von Social-Media-Kanälen oder die Bereitstellung eines Online-Shops.
  • Partnerschaften eingehen: Überlegen Sie, ob Sie Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder Start-ups eingehen können, um gemeinsam neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Digitalisierung und Technologisierung kontinuierlich voranschreiten. Es ist daher wichtig, dass Sie immer auf dem neusten Stand bleiben und Ihre Strategien entsprechend anpassen.

Zusätzlich zu den genannten Punkten ist es auch wichtig, eine Kultur der Innovation und des Experimentierens zu fördern, um neue Technologie und Geschäftsmodelle zu erkunden und zu implementieren. Eine offene und agile Organisation kann besser auf Veränderungen und neue Herausforderungen reagieren.

Weiter ist es wichtig, die Cyber-Sicherheit im Auge zu behalten, da die Digitalisierung und Technologisierung auch neue Risiken mit sich bringen können. Eine angemessene Cyber-Sicherheitsstrategie kann helfen, Datenverluste und Sicherheitsverletzungen zu vermeiden.

Schliesslich sollten KMUs auch die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Kunden im Auge behalten. Kunden suchen zunehmend nach digitalen Lösungen und einem nahtlosen Kundenerlebnis. Eine digitale Präsenz und benutzerfreundliche Online-Plattform können dazu beitragen, Kundenbedürfnisse zu erfüllen und das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen.

Was hat das alles mit Change-Management zu tun?

Das Thema Change-Management spielt eine wichtige Rolle in der Reaktion von KMUs auf die Digitalisierung und Technologisierung. Change-Management bezieht sich auf die Planung, Umsetzung und Überwachung von Veränderungen in einer Organisation, um sicherzustellen, dass sie erfolgreich umgesetzt werden.

Die Einführung neuer Technologien und digitaler Lösungen erfordert oft Veränderungen in den Geschäftsprozessen, der Arbeitsweise der Mitarbeitenden und der Unternehmenskultur. Change-Management hilft dabei, diese Veränderungen systematisch und kontrolliert umzusetzen und sicherzustellen, dass die betroffenen Mitarbeitenden und Teams die neuen Technologien und Prozesse verstehen, akzeptieren und effektiv nutzen können.

Eine erfolgreiche Change-Management-Strategie für die Digitalisierung und Technologisierung sollte die folgenden Schritte umfassen:

  • Analyse der Ausgangssituation und der notwendigen Veränderungen
  • Entwicklung eines Veränderungsplans, der alle Aspekte der Einführung neuer Technologien und Prozesse berücksichtigt
  • Kommunikation und Schulung der betroffenen Mitarbeitenden und Teams
  • Überwachung und Bewertung der Veränderungen und Anpassung der Strategie, wenn nötig

Change-Management ist also ein wichtiger Aspekt, um sicherzustellen, dass die Digitalisierung und Technologisierung und erfolgreich zu einer Organisation umgesetzt wird.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Führungskräfte von Schweizer KMUs derzeit mit verschiedenen Faktoren konfrontiert sind, wie beispielsweise der steigenden Bedeutung von ESG-Kriterien, politischen Spannungen, der Digitalisierung und der Notwendigkeit, eine starke Unternehmenskultur zu fördern.

Eine werteorientierte Führungskultur kann dazu beitragen, diese Herausforderungen zu bewältigen und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, Mitarbeitermotivation und -engagement zu fördern, Kundenloyalität aufzubauen und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen.

Um auf die Digitalisierung und Technologisierung zu reagieren, können KMUs verschiedene Massnahmen ergreifen, wie beispielsweise die Analyse ihrer Geschäftsprozesse, Investitionen in Technologie, Schulung und Entwicklung der Mitarbeitenden, Kundenbindung durch digitale Kanäle und Partnerschaften mit anderen Unternehmen und Start-ups.

Um diese Veränderungen erfolgreich zu bewältigen, ist Change-Management ein wichtiger Faktor, der eine proaktive Planung, Implementierung und Überwachung von Veränderungsprozessen erfordert.

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Autor Head Marketing, Business Development und Innovation bei redPoint AG

Michael Bechen (Kunz)

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