Eigentlich wollte ich dieses Jahr keinen Trend-Beitrag schreiben. Nur die Analytics-Zahlen der vergangenen Jahre zeigen ganz klar ein Bedürfnis nach solchen Inhalten auf. Also habe ich im ersten Teil die «klassischen» ERP-Trends aufgeführt, um im zweiten Teil dann auf die wirklich spannenden Themen einzugehen.

Was sind denn nun die ERP-Trends für das Jahr 2023? Feststeht die Digitalisierung hat auch bei den KMUs das Geschäftsfeld drastisch beeinflusst und wird dies auch in den kommenden Jahren weiter tun. Hier meine ERP-Trends, die dazu beitragen können, Ihr KMU in die digitale Zukunft zu führen.

Cloud ERP-Systeme: Die Migration von Microsoft NAV zur Cloud-basierten Business Central Lösung wird weiter zunehmen. MSDyn365BC bietet eine schnellere Implementierung, niedrigere Kosten über den gesamten Life Cycle und eine bessere Skalierbarkeit.

In unserem On-Demand-Video zeigen wir auf, wie es mit NAV 2013, 15 und 16 weitergeht.

Auch ausserhalb der Microsoft-Welt werden sich Cloud ERP-Systeme durchsetzen. Die Vorteile von SaaS-Modellen sind vielfältig. Mehr zu den Vorteilen von Cloud-ERP-Systemen.

Künstliche Intelligenz, Chatbots und Sprachassistenten: Die aktuelle Debatte um ChatGPT zeigt es auf, künstliche Intelligenz wird unser Leben beeinflussen und auch den Einzug in die ERP-Welt nehmen. KI wird in ERP-Systemen heute schon eingesetzt, um Prozesse zu automatisieren, Vorhersagen zu treffen und Entscheidungen zu unterstützen. Noch ist offen, wohin die «Reise» diesbezüglich geht.

Chatbots und Sprachassistenten werden heute genutzt, um Nutzenden bei der Navigation, dem Support und Überwachung von Geschäftsanwendungen zu helfen.

Vor einigen Tagen habe ich mit OpenAI’s ChatGPT ein «Interview» geführt. Hier geht es zum Blogpost dazu: https://www.redpoint.swiss/erp-blog/frag-die-ki-ein-interview-mit-openai/. Dieser kurze Input zeigt auf, welche unglaublichen Möglichkeiten in KI-Tools stecken, wenn man diese denn zu nutzen weiss.

Laut Gartner ist KI in der Verbindung mit ERP ein Hauptmerkmal für die vierte ERP-Ära. So helfen KI-Technologien, einschliesslich maschinellem Lernen, helfen KMU, aus den ständig wachsenden Datenmengen zusätzlichen Nutzen zu ziehen.

Business Intelligence, Datenanalyse und -management: Das Verbinden von Geräten und Systemen (IoT, Internet of Things) wird weiter zunehmen und ermöglicht es auch KMUs, Daten in Echtzeit zu erfassen und zu verarbeiten. Bei der Analyse dieser Daten kommen dann BI-Tools (Business Intelligence) zum Einsatz. Mit Power BI hat Microsoft ein entsprechendes Tool im Portfolio. Dieses lässt sich nahtlos in Microsoft Dynamics 365 Business Central integrieren.

Mehr zu Power BI

Mobile-ERP: Nicht erst für das Jahr 2023 ein Trend. Die Integration von Mobilgeräten in Business Central wird weiter verbessert, um Nutzenden die Möglichkeit zu geben, die Businesssoftware von überall und jederzeit zu nutzen. Mobile-ERPs sind ein Enabler für eine Remote- und Hybrid-Arbeitskultur. Auch im Jahr 2023 wird an der Perfektion von vollständig mobilen ERPs gearbeitet werden.

Echt jetzt?

Bis hierhin waren diese 2023er ERP-Trends ein «Abklatsch» oder eine wenig innovative Erweiterung der Trends aus 2021 oder 2022. Nun will ich aber einige Schwerpunkte aufgreifen, welche für mich auch wirklich solche sind. Es gilt zu sagen, dass Microsoft Business Central als Cloud-ERP eine Vielzahl an Möglichkeiten liefert, um die Geschäftsprozesse von KMU zu optimieren und deren Effizienz zu steigern. Aktuell ist der ERP-Markt extrem innovationsgeprägt. Als Folge resultieren Trends und neue Entwicklungen, die den Markt prägen. Die Kunden profitieren durch diese kontinuierliche Weiterentwicklungen. So sind KMUs dank modernen ERP-Lösungen auf die Herausforderungen von heute und morgen vorbereitet.

New Work:

Bei vielen KMU hat sich die Corona-Pandemie als Treiber für die Digitalisierung manifestiert. Mitarbeitende wurden in zahlreichen Bereichen von einem Tag auf den anderen ins Homeoffice geschickt. Die nötigen Softwarelösungen zur Ermöglichung dieses neue Arbeitsalltags mussten beschafft werden. Die Lage hat sich inzwischen gelegt, trotzdem gewinnen neue Arbeitsmodelle (New Work) weiter an Bedeutung.

  • Kollaborations- und Kommunikationstools: Viele KMU und deren Mitarbeitende konnten in Bezug auf das sehr schnell umgesetzte Experiment Homeoffice eine durchaus positive Bilanz ziehen. New Work oder Hybrid Work wird mehr denn je die Arbeitswelt prägen. Entsprechend werden auch Softwarelösungen (dazu gehören ERP-Systeme), die diese Arbeitsmodelle unterstützen, weiter an Bedeutung gewinnen. New Work ist für mich Trend für das laufende Jahr 2023.

Nachhaltigkeit:

Ein wahres Modewort ist «Nachhaltigkeit». Oft wirkt es wie ein wenig-konkreter Überbegriff. Nachhaltigkeit kann sich jedoch in der Praxis stark auf die Markenwahrnehmung auswirken.

  • ERP-Software für nachhaltige Prozesse: Zusammen mit der anhaltenden Digitalisierung führt Nachhaltigkeit zu konkreten Anforderungen an die KMU. Durch die Nutzung von ERP-Systemen werden KMU befähigt, Ressourcen gezielter und somit nachhaltiger einzusetzen. Aber auch die Nachhaltigkeit der Businesssoftware an sich ist ein Thema für das Jahr 2023.

Low-Code-ERPs:

Gartner sagt voraus: «Bis 2024 wird die Low-Code-Anwendungsentwicklung für mehr als 65 % der Anwendungsentwicklungsaktivitäten verantwortlich sein.»

Haben Sie schon einmal einige Ihrer täglichen Aufgaben erledigt und sich gewünscht, Sie hätten ein zusätzliches Textfeld zur Eingabe der Rechnungsnummer des Kunden oder eine neue Dropdown-Liste mit Ihren benutzerdefinierten Optionen? Die Low-Code-Technologie ermöglicht es ERP-Anwendern, ihre eigenen Apps zu erstellen, Dashboard-Ansichten und Workflows zu konfigurieren sowie Prozesse anzupassen.

Wissen Sie übrigens, was die Hauptgründe für die Einführung einer ERP-Software sind?

17 % wollen die Performance der Geschäftsprozesse verbessern

14 % wollen das «Arbeiten» für die Mitarbeitenden vereinfachen

14 % wollen die Einhaltung von Abläufen und Prozessen sicherstellen

13 % wollen die Integration von Umsystemen ermöglichen oder vorantreiben

9 % ersetzen ein «altes» Legacy-System

Der Rest verteilt sich auf zig weitere Punkte.

Autor Head Marketing, Business Development und Innovation bei redPoint AG

Michael Bechen (Kunz)

ERP auf den Punkt gebracht!